Parasiten sind aufgrund der Koevolution von Parasit und Wirt in der Regel wirtsspezifisch. Das bedeutet, dass eine bestimmte Parasiten-Art nur bei einer bestimmten Wirts-Art vorkommt.
Bei verschiedenen Läusearten variiert z.B. der Bau der Klammerbeine mit der Fellbschaffenheit des Wirts.

  1. Beispiel:
    Die gemeinsamen Vorfahren von Kamelen und Lamas lebten vor ca. 45 Mio. Jahren in Nordamerika und breiteten sich sowohl nach Südamerika, als auch nach Asien und Afrika aus. Dabei nahmen sie die in ihrem Fell lebenden Läuse-Vorfahren mit. Ein dichtes, wolliges Fell blieb als Schutz vor Kälte in allen neu erschlossenen Lebensräumen vorteilhaft. Das Aussehen der Wirte änderte sich jedoch stark. Fett speichernde Höcker ermöglichen Kamelen das Überleben in der Wüste. Bei den schlanken Lamas ist das Fett gleichmäßig verteilt und die Hinterbeine sind zum besseren Klettern länger als die Vorderbeine.
    Abb. 1: Unterschiedliche Entwicklung der Kamele bei gleichbleibenden Parasiten. Kamel (links), gemeinsamer Vorfahre (in der Mitte), Lama (rechts); jeweils mit ihren Läusen der Gattung Microthoracius.
  2. Beispiel:
    Der afrikanische Strauß und der amerikanische Nandu sind große, flugunfähige Laufvögel mit kräftigen Beinen und zurückgebildeten Flügeln. Strauß und Nandu werden von ähnlichen Parasiten befallen.

    Abb. 2: Federläuse (ugs. Feder-"milben") von Nandu (links) und Strauss (rechts) der Gattung Struthiolipeurus
  3. Beispiel:
    Menschenläuse befallen neben dem Menschen nur noch Schimpansen, nicht jedoch andere Primaten
  4. Beispiel:
    Die auf Robben lebenden Läuse (der Gattung Echinophthirius) haben sich kaum verändert, seit ihre Wirte (ursprünglich terrestrische Raubtiere) vom Land- zum Wasserleben übergingen
  5. Beispiel:
    Flamingos tragen die gleichen Mallophagen wie die Entenvögel, nicht jedoch wie die Reiher.