Vergleicht man nicht die Aminosäuresequenzen, sondern direkt die Nukleotidsequenzen verschiedener Arten miteinander, so erhält man für den Genabschnitt des Cytochrom c die folgende Anzahl unterschiedlicher Nukleotide bei verschiedenen Arten:

Verglichene Arten: Anzahl der unterschiedlichen Nukleotide:
Mensch-Schwein 13
Mensch-Ente 17
Mensch-Klapperschlange 20
Mensch-Thunfisch 31
Mensch-Motte 36
Mensch-Hefe 66

⇒ Je höher die Anzahl der unterschiedlichen Nukleotide, desto weiter liegt die Verzweigung im Stammbaum zurück
und desto weitläufiger ist die Verwandtschaft.

Hieraus ergibt sich der folgende Stammbaum:

Beachte, dass die Anzahl der substituierten Nukleotide größer ist (z.B. Mensch-Hefe: 66) als die Anzahl der veränderten Aminosäuren (z.B. Mensch-Bäckerhefe: 44)!

⇒ Aufgrund der Degeneration des genetischen Codes sind Nukleotidsequenzvergleiche zuverlässiger als Aminosäuresequenzvergleiche.
Weitere Informationen zum Zusammenhang zwischen der Nukleotidsequenz und der Aminosäuresequenz aufgrund des genetischen Codes sowie dessen Degeneration findet man in den beiden Lernprogrammen Translator und Reverse Translator.

Zum Weiterlesen:
- Systematics and Molecular Phylogenetics
- PhylogeneticTrees
- Interactive Tree of Life
- Bioinformatics with pen and paper: building a phylogenetic tree