Unbedingter Reflex

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Ein unbedingter Reflex ist eine erbbedingte (≠„angeborene“, da er evtl. erst nach einem Reifungsprozess funktioniert oder aber seine Funktion auch wieder verlieren kann) Verhaltensweise, die nicht durch Umwelteinflüsse verändert wurde.

Das Reiz-Reaktions-Schema oben zeigt die wichtigsten Stationen eines Reflexbogens (überfahre dazu mit dem Mauszeiger die einzelnen Elemente der oberen Abbildung):

  1. Der adäquate Reiz triff auf einen Rezeptor (häufig Teil eines Sinnesorgans) und reizt diesen überschwellig.
  2. Im Rezeptor findet eine Umwandlung des Reizes in elektrische Erregung statt.
  3. Diese elektrische Erregung (und nicht etwa der Reiz!) wird über die Afferenz (= afferente Nervenbahnen/Axone) zum Zentralen Nervensystem (ZNS) geleitet.
  4. Die Erregung wird (meist auf chemischem Wege mittels Neurotransmittern) über Synapsen in einem Umschalter im ZNS auf andere Nervenzellen übertragen.
    Im Falle eines monosynaptischen Reflexes erfolgt diese Übertragung ohne Umwege oder Abzweigungen direkt über nur eine einzige Synapse auf eine nachfolgende Nervenzelle, deren Soma im ZNS liegt, und deren Axon dann die Efferenz bildet.
    Im Falle eines polysynaptischen Reflexes erfolgt die Übertragung erst auf mindestens ein Interneuron, von wo aus die Erregung dann auf eine efferente Nervenzelle und/oder weitere zentrale Nervenzellen übertragen wird.
  5. Über die Efferenz (efferenten Nervenbahnen) wird die elektrische Erregung dann zum Effektor (das „Erfolgsorgan“) geleitet und anschließend wieder an Synapsen chemisch über Neurotransmitter auf den Effektor übertragen.
  6. Es erfolgt eine bestimmte Reaktion. Diese ist wiederholt auslösbar und läuft immer in der gleichen Form ab. Eine Ausnahme kommt nur bei sehr starker Ermüdung oder einer Gewöhnung an den Reiz („Habituation“) vor. Falls Rezeptor und Effektor im gleichen Organ liegen, spricht man von einem Eigenreflex, falls sie in verschiedenen Organen liegen, von einem Fremdreflex. Fremdreflexe sind in der Regel polysynaptisch.

Zur Wiederholung der Details der elektrochemischen Vorgänge bei der Erregungsleitung an der Axonmembran und der Erregungsübertragung an den Synapsen hilft das Lernprogramm Nerver weiter.